Mehr als hundert Jahre nach Nennung der beiden katholischen Plebane 1348 kam es zur Einpfarrung der ersten Nachbardörfer - Nisdorf 1496, Hohendorf 1512 -, weitere Dörfer folgten im 16. und 17. Jahrhundert. Prahmer Ort und die Sundische Wiese von der Halbinsel Zingst wurden nach 1900 vom Mohrdorfer Kirchspiel gelöst; 1932 wechselte Wendisch-Langendorf von Prohn hierher über.

Von der Reformationszeit ist für Mohrdorf nichts bekannt. Ein Vergleich zur Nachbarkirche Prohn, an der 1557 die evangelische Lehre eingeführt wurde, lässt auch für Mohrdorf ein relativ spätes Eindringen der neuen Lehre annehmen, die auf dem Treptower Landtag 1534 von den Herzögen für Pommern als die gültige Lehre erklärt wurde. (In Stralsund wurde 1521 zum ersten Mal evangelisch gepredigt und 1525 führte der umgebildete Rat der Stadt die Reformation durch.) Seither haben 20 evangelische Pfarrer das hiesige Amt verwaltet, zu dem bis in den Anfang des 17. Jh. eine Kapelle in Bisdorf mit Glocke und Altar gehörte. Nach Hellmuth Heyden existieren um 1608 Kapellen in Altenpleen, Groß-Batevitz, Bisdorf, Hohendorf und Hagen (jetzt Kinnbackenhagen).

Das Patronat hatten 1560 die „sundischen Bürger“; 1570 werden diese näher bezeichnet

  • Heinrich Buchow und Jürgen Möller mit Freunden
  • 1684 und 1701 Rittmeister von Mellin und von Braun
  • 1688 Rittmeister Reimar von Mellin, Kapitän Hinricus v. Braun und Schiffer Nikolaus Brauns nachgelassene Witwe
  • 1723 der Amtmann Grathen
  • 1733 Baron von Klot-Trautvetter
  • 1740 und 1746 Jacob Rehdorn
  • dann bis 1945 Graf von Klot-Trautvetter.

Patron der Kirche war der jeweilige Besitzer des großen Hofes von Mohrdorf, nach 1733 kam das Amt in die Hand des Barons von Klot-Trautvetter in Hohendorf, seither auch Besitzer von Mohrdorf, bei dessen Familie es bis 1945 blieb.

* Dieser Text wurde nach der ursprünglichen Fassung vom seinerzeit praktizierenden Tierarzt Dr. H. Prange zusammengestellt.